Motorola Xoom Tablet im Praxistest

Das Xoom ist das erste Tablet aus  dem Hause Motorola, als auch der erste Flachrechner mit Honeycomb dem Google-Betriebssystem speziell für Tablets.

Es ist dicker als Apples iPad 2 und mit 720 Gramm auch rund hundert Gramm schwerer. Beim Bildschirm, geht es eher in die 16:9-Richtung, also breiter als das iPad, dafür nicht ganz so hoch (im Querformat). Die Bildschirmdiagonale beträgt 25,7 cm (10,1 Zoll). Das Tablet mit seinen 30 GB Speicher und einem Dual Core Prozessor startet man mit einem Druck der linken Hand auf einen Knopf auf der Rückseite. Seitlich sind die Knöpfe für die Lautstärke angebracht, so dass man schnell umgreifen kann. Allerdings liegen die Navigations-Symbol auch auf der linken Seite des Bildschirms, so dass man hier die Hand wechseln muss. Die drei blauen Symbole für Zurück, Startbildschirm und die Übersicht aller geöffneten Apps sind arg gewöhnungsbedürftig und keineswegs selbsterklärend. Da hätte der Designer ruhig etwas kreativer sein dürfen.

Der Start

Die Einrichtung des Tablets ist kinderleicht. Man stimmt der Daten- und Ortsspeicherung zu und schon geht es los. Wer die Dienste von Google nutzt und sein Google-Konto angibt, kann direkt loslegen. Mails, Termine, Kontakte, Dokumente, Fotos (Picasa) und alles andere bei Google (demnächst auch Musik und Leihfilme) sind sofort verfügbar. Das macht die Sache furchtbar einfach und auch sicher. Geht das Gerät verloren oder wird es zerstört, befinden sich die meisten Daten nicht auf dem Tablet, sondern auf Googles Servern.

Das Passwort für das WLAN eingeben und die SIM-Karte, in diesem Fall von der Telekom, per PIN freischalten und schon kann der Datenabruf im Büro, Daheim und unterwegs starten. Für den Einstieg in die Nutzung braucht man wirklich kein Handbuch. Das ist alles selbsterklärend.

Zu den vorinstallierten Apps gehören ein Browser, Google Talk, Google Mail, Musik, Google Maps, der Android Market und die Kamerafunktionen.

Eine nette Spielerei ist die Aktivierung des Xoom aus dem Standby: Mit dem Finger muss man einen Kreis ziehen. Der Bildschirm lässt sich von den Hintergründen über die App-Icons bis zu den Widgets perfekt an die persönlichen Nutzungsgewohnheiten anpassen. Die Widgets sind dabei besonders praktisch. Sie zeigen aktuelle Mails oder Termine an, präsentieren neue YouTube-Videos oder zeigen den zuletzt gespielten Song an.

Surfen und Ortung

Besonders gut gefallen hat mir die Google Sprachsuche: Mikrofon antippen, sprechen und im Browser werden die Treffer angezeigt. Ohne, dass die Software lange auf meine Stimme eingestellt werden musste, war die Erkennungsrate beeindruckend und ein neues Erlebnis bei der Websuche. Mein Testgerät war mit der Android-Version 3.0.1 ausgestattet, die leider noch keine Flash-Inhalte auf Internetseiten anzeigen kann. Zum – eigentlich – größten Vorteil gegenüber dem iPad kann ich also nichts schreiben.

Beeindruckend ist Google Maps. Der Kartendienst funktioniert mit einer unglaublichen Schärfe und Detailgenauigkeit. Im Test hat der GPS-Chip meinen Aufenthaltsort stets auf wenige Meter genau angezeigt. In die Straßenkarte lassen sich per Fingertipp weitere Ebenen wie Verkehrsinformationen, Restaurants, Googles Latitude und Buzz sowie die Satellitenansicht einblenden.

Foto und Video

Das Xoom verfügt über eine 2 Megapixel Kamera auf der Frontseite und eine 5 Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Hier befindet sich auch ein doppelter LED-Blitz für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Mit beiden Kameras lassen sich Fotos aber auch Videos aufnehmen. Das Kameramenü enthält diverse Optionen vom digitalen Zoom über veränderbare Belichtungswerte und Farbeffekte (Negativ, Sepia) bis zu Szenenmodi (Theater, Portrait, Stand). Die Videofunktion lässt sich direkt in Google Talk für Videotelefonate nutzen.

Musik und Film

Das Bildschirmformat kommt dem Filmfan entgegen. Im Querformat ist es eine Freude, Filme anzuschauen. Bei der Verwaltung von Musik ist klar, wo die Gestalter Anleihen genommen haben. Der Cover-Flow der Alben erinnert stark an iTunes, nur die Blätterrichtung wurde leicht verändert. Der Kopfhörereingang liegt beim Xoom im Querformat oben. So oben baumelt das Kabel ständig im Weg und man muss es hinter das Tablet bewegen.

Fazit
Das Xoom ist ein vorzeigbarer und gelungener Vertreter seiner Gattung. Mit einem Preis von über 600 Euro gehört er zur Oberklasse der Tablets – sicher nicht für jeden erschwinglich. Hinzu kommt  die (noch) sehr übersichtliche Auswahl an Apps speziell für Tablets.

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