Apple orientiert sich mit iOS 5 an Android

Mit viel Spannung wurde die gestrige Eröffnungsveranstaltung zur Apple-Entwicklerkonferenz WWDC erwartet – übrigens in der gleichen Halle in San Fransisco, in der wenige Wochen zuvor die Android-Entwickler zur Google I/O zusammen kamen. Viele Apple-Fans dürften enttäuscht sein, denn es gab keine Ankündigung zu neuer Hardware – sprich einem iPhone 4S oder 5.

Im Mittelpunkt standen die Betriebssystem-Version iOS 5, die im Herbst kommt und der Datendienst iCloud. Die iCloud wird MobileMe ablösen. Auffällig: Bei vielen Neuerungen müssen die Apple-Entwickler auf Android-Smartphones und -Tablets geschaut haben.

  • Benachrichtigungs-Center: Die Push-Meldungen erscheinen nicht mehr als Popup auf dem Startbildschirm. Wer für alle Apps Benachrichtigungen zulässt, wurde bislang ständig bei dem unterbrochen, was er oder sie gerade machte. Nun erscheinen am oberen Bildrand Icons, die man aufziehen kann, um zu sehen welche App eine Benachrichtigung geschickt hat. Gleiches gilt für Mails, SMS und Termin-Erinnerungen.
  • iCloud Backup: Sämtliche Apps, Musik, eBooks, Passwörter, Daten aus Apps werden täglich auf den Servern eines Rechenzentrum in Maiden, North Carolina gespeichert. Geht ein Gerät verloren oder wird ersetzt, genügt die Apple-ID, um das neue Geräte einzurichten.
  • App-Updates: Die Kaufhistorie der bislang erworbenen Apps ist nun auf dem iPhone oder iPad einsehbar. Alle gekauften Apps können mit einer Apple-ID auf bis zu zehn Geräten mit iOS genutzt werden. Einrichtung eines iPhones und iPad sowie App-Installation und Updates funktionieren nun komplett ohne Rechner. Mit dem kommenden iTunes in the Cloud wird auch der Musikabgleich in die Wolke verschoben. Mit iTunes Match kann man für rund 25 Dollar pro Jahr seine komplette Musiksammlung legalisieren / freischalten und auf allen Geräten mit der Apple-ID nutzen.
  • Benachrichtigungen: Mit iMessage entsteht ein Dienst für iOS-Nutzer, die sich verschlüsselt Text-Nachrichten, Fotos und Videos schicken können. Auch eine Aufgabenverwaltung wird mit Reminder in iOS integriert. Gleiches gilt für Twitter, in jeder App kann man zulassen, ob Nachrichten an Twitter weitergeleitet werden.

Bei allen Ähnlichkeiten zu Android bleibt anzumerken: In der Erstentwicklung haben Googles-Entwickler deutliche Anleihen beim iOS genommen. Dass die Verantwortlichen der beiden großen mobilen Betriebssysteme sich beäugen und erfolgreiche Features übernehmen, dürfte niemanden überraschen.

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